Studien -TEAM Studie
Time Efficient
follow-up with a
full Automatic paceMaker
EnPulse Register SUBSTUDIE
1. EINLEITUNG
In modernen Herzschrittmachern (HSM) sind im Zuge der technischen Weiterentwicklung
immer mehr Automatismen implementiert. So werden inzwischen die Empfindlichkeit
der Wahrnehmungsverstärker im Atrium und Ventrikel nach selbständiger
Messung der Signalgröße automatisch angepasst. Dieser - bei Medtronic-Schrittmachern
als "Sensing Assurance" - bezeichnete Algorithmus stellt sicher, dass
weder Under- noch Oversensing vorkommen und somit eine adäquate Reaktion
des Schrittmachers auf herzeigene Aktionen gewährleistet ist. Weiterhin
überprüft ein HSM automatisch die Reizschwelle im Ventrikel und in
der neusten Gerätegeneration auch das Atrium. Er stellt die abzugebende
Impulsenergie mit einer vorgegebenen Sicherheitsmarge selbstständig ein.
Dieser - bei Medtronic-Schrittmachersystemen als "Capture-management"
bezeichnete Algorithmus dient neben der Erhöhung der Patientensicherheit
in nicht unerheblichem Ausmaß einem Laufzeitgewinn, da die Höhe der
abgegebenen Impulsenergie unmittelbar mit der Menge des entnommenen Batteriestroms
und somit wiederum mit der Restlaufzeit des Aggregats verknüpft ist.
Herzschrittmacher der Firma Medtronic errechnen auch die verbleibende Laufzeit
unter Annahme der programmierten Werte. Anhand dieser Automatismen kann also
während der Nachsorge auf einige Untersuchungsschritte, in denen normalerweise
die Überprüfung der Reizschwelle durch stufenweises Vermindern der
Impulsamplitude oder -breite bis zur Unterschreitung der Reizschwelle erfolgt,
verzichtet werden. Alle diese Werte werden mit einem Langzeitverlauf beim neuen
Medtronic EnPulse HSM auf der Übersichtsseite Quick Look II angezeigt und
können somit durch einen Blick bewertet werden. So kann die Zeit, in der
sich der Arzt mit Routinemessungen im Rahmen der Schrittmachernachsorge beschäftigt,
möglicherweise erheblich verkürzt werden. Mit dieser Studie soll das
Ausmaß der Zeitersparnis durch Verwendung von Automatismen systematisch
untersucht werden, um somit in dieser Hinsicht Daten auf einer breiten Basis
zur Kalkulation der ökonomischen Auswirkungen von automatischen Implantatfunktionen
auf die Kosten der Schrittmachertherapie zu gewinnen. Weiterhin sollen die durch
die Automatismen ermittelte Werte mit den manuell erfassten Werten verglichen
und somit überprüft werden.
2. STUDIENZIEL
Ziel der geplanten Substudie ist es, den Unterschied in bezug auf den Zeitbedarf
zwischen einer konventionell manuell durchgeführten Nachsorge und einer
Nachsorgeuntersuchung unter Einbeziehung von Automatismen bzw. automatisch generierten
Daten zu evaluieren. Zu diesem Zweck sollten die Funktionen "Capture Management
Atrium / Ventrikel" und "Sensing Assurance" der verwendeten EnPulse-Herzschrittmachersysteme
bei den eingeschlossenen Patienten aktiviert sein (werkseitig eingeschaltet).
Das Protokoll macht keinerlei Vorschriften in bezug auf die Programmierung der
Schrittmachersysteme, so dass eine individuell angepasste Schrittmachertherapie
sichergestellt ist.
a. Primäres Studienziel
- Vergleich der Nachsorgedauer unter Verwendung der
automatischen Funktionen einerseits und bei der manuellen Durchführung
von Messungen andererseit
b. Sekundäre Studienziele
- Vergleich der durch den HSM automatisch ermittelte
Werte mit den manuell ermittelten Werten: Reizschwelle im Ventrikel, Reizschwelle
im Atrium, die Amplituden der P- und R-Welle sowie die Sensing-Einstellungen
im Atrium bzw. Ventrikel
- Erfassung der gesamten Nachsorgedauer
3. STUDIENDESIGN
Es handelt sich um eine prospektiv, nicht randomisierte
multizentrische Beobachtungsstudie. Es sollen Daten von mindestens 200 Patienten
mit einem EnPulse DDD(R) Schrittmachersystem erfasst werden. Diese Patienteneinschlusszeit
soll ca. ein ½ Jahr betragen. Es werden zwei Nachsorgeuntersuchungen
nach der Entlassung während der Substudie innerhalb eines ½ Jahres
durchgeführt (z.B. Entlassung und eine weitere Nachsorge). Es ergibt sich
somit eine Substudiendauer von ca. einem Jahr.
a. Patientenkollektiv
Es können alle Patienten, die am EnPulse Register teilnehmen und einen
EnPulse DR (Zweikammerherzschrittmacher) erhalten, nach Abgabe Ihres schriftlichen
und selbstdatierten Einverständnisses, eingeschlossen werden. Für
die Analyse ist es wichtig, dass die Nominalprogrammierung des EnPulse benutzt
wird. Für die Auswertung werden Daten von Patienten benutzt, bei denen
vorgesehen ist, die Nominalprogrammierung zu belassen.
b. Ablaufdiagramm

c. Statistik
Für den Vergleich der Follow-Up Dauer wird folgende
Annahme getroffen:
M_A sei die durchschnittliche Dauer der Methode A
M_B sei die durchschnittliche Dauer der Methode B
Angenommen sei folgend Null Hypothese:
H0 : M_A > = M_B
dies wird gegen die Alternative getestet:
HA : M_A<= M_B
Wird nun eine minimale Differenz d eingeführt,
so soll gelten:
H0 : M_A >=M_B - d
HA: M_A <=M_B - d
Unter dieser Annahme kann mit 200 Patienten eine voraussichtliche
Zeitersparnis von mindestens einer Minute1 (d = 1 Minute) festgestellt werden.
Für die Vergleiche der einzelnen Messwerte wird
ein Hypothese-Test durchgeführt.
Für die automatische ventrikuläre Amplitude - Reizschwellenmessung
soll wie für das atriale Capture Management als Annahme definiert werden,
dass die manuelle Reizschwellenmessung sich um höchstens 0.25 V unterscheidet.
4. PRINCIPAL INVESTIGATORS
PD Dr. med. Peter Lamm und Dr. med. Gerd Juchem sind die Initiatoren und Studienleiter
dieser Studie.
Die Adresse und Telefonverbindung:
Klinikum Großhadern
Herzchirurgische Klinik und Poliklinik
Marchioninistr. 15
81377 München
Tel.: 089 - 7095 - 3459
5. SPONSOR
Der Sponsor der Studie ist:
Medtronic GmbH
Emanuel Leutze Str. 20
40547 Düsseldorf
Tel.: +49- 211 5293 0
Ihr Ansprechpartner: Carlo Schwer
Tel.: 0172/927 1144
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