Kardiale Resynchronisation
Kardiale Resynchronisation
Bereits
zu Beginn der 90er Jahre wurden Patienten, die aufgrund krankhaft vergrößerter
Herzen (dilatative Kardiomyopathie) stark herzinsuffizient waren, in klinischen
Studien neben der medikamentösen Behandlung mit herkömmlichen Schrittmachersystemen
versorgt. Die ersten Versuche führten zu recht unterschiedlichen Ergebnissen.
Sie bildeten jedoch die Basis für eine Reihe neuer Erkenntnisse über
die elektromechanischen Vorgänge bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz
und animierten zu weiterer Forschung und Produktneuentwicklungen.
In den letzten Jahren hat die elektrische
Stimulation beider Herzkammern durch spezialisierte Schrittmachersysteme immer
mehr an Bedeutung gewonnen und etabliert sich zunehmend als neue Behandlungsoption
für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz. Bei ungefähr einem
Drittel der Herzinsuffizienz-Patienten tritt eine Verzögerung zwischen
der Kontraktion der rechten und linken Herzkammer auf. Die Herzkammern arbeiten
aufgrund der Herzschwäche nicht mehr simultan. Durch ein spezielles Schrittmachersystem
kann die
zeitliche Abfolge in beiden Herzkammern wieder präzise aufeinander abgestimmt,
synchronisiert werden (kardiale Resynchronisation). Studien haben gezeigt, dass
dadurch die Pumpleistung und Sauerstoffaufnahme wieder deutlich erhöht,
die Belastbarkeit und das subjektive Wohlbefinden erheblich gesteigert werden
können. In vielen Fällen wurde durch die Schrittmachertherapie die
Verschlechterung des Krankheitsbildes gestoppt und Patienten konnten von der
Warteliste für eine Herztransplantation gestrichen werden.
Die Stimulationssysteme verfügen über sämtliche
Eigenschaften moderner Herzschrittmacher. Sie besitzen jedoch eine weitaus größere
Batterie, da durch die permanente Stimulation der Herzkammern mehr Energie benötigt
wird. Die Geräte verfügen darüber hinaus über Diagnostikfunktionen,
mit denen die Herzfrequenz kontinuierlich überwacht wird. Die Daten können
jederzeit vom behandelnden Arzt abgerufen und analysiert werden.
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