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|  | MUSTIC-Studie
Im Rahmen der Konferenz der European Society of Cardiology
(ESC), die Ende August diesen Jahres in Amsterdam stattfand, wurden die Ergebnisse
der ersten randomisierten Untersuchung zur Sicherheit und klinischen Wirksamkeit
der kardialen Resynchronisationstherapie bei chronischer Herzinsuffizienz präsentiert.
An der europäischen MUSTIC-Studie (Multisite STImulation in Cardiomyopathy)
nahmen führende Kliniken aus Frankreich, Großbritannien, Schweden,
der Schweiz und Deutschland teil.
131 Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz wurden in
zwei verschiedene Studiengruppen unterteilt. Gruppe I der Studie bestand aus
67 Patienten, die einen normalen Sinusrhythmus, keine Schrittmacherindikation
hatten und bei denen ein neues kardiales Resynchronisationssystem mit drei Elektroden
implantiert wurde. Bei den 64 Patienten der zweiten Gruppe bestand zusätzlich
zur Herzinsuffizienz chronisches Vorhofflimmern. Bei diesen Patienten kam biventrikuläre
Stimulation mit zwei Elektroden und einem konventionellen Schrittmachersystem
zum Einsatz. Nach Angaben von Prof. Daubert, Leiter der Klinik für Kardiologie
und Angiologie an der Universitätsklinik in Rennes, Frankreich, erhöhte
sich die Belastbarkeit der Patienten der Gruppe I um 23 Prozent. Darüber
hinaus ging aus den von den Patienten ausgefüllten standardisierten Fragebögen
hervor, dass sich die Lebensqualität während der Phasen unter kardialer
Resynchronisationstherapie um 32 Prozent verbesserte. Die maximale Sauerstoffaufnahme
verbesserte sich ebenfalls statistisch signifikant um acht Prozent. Zudem war
die Zeit in stationärer Behandlung bei Patienten der Gruppe I unter Resynchronisationstherapie
deutlich geringer als während der Phase, wo diese Therapie nicht aktiviert
war. Auch bei Patienten der Gruppe II erhöhte sich die Belastbarkeit statistisch
signifikant und ihre maximale Sauerstoffaufnahme verbesserte sich signifikant
um 13 Prozent.
"Die Studienpatienten litten am Anfang unter den
Folgen fortgeschrittener Herzinsuffizienz mit stark limitierter Lebensqualität.
Viele waren ans Bett gefesselt. Die kardiale Resynchronisationstherapie brachte
bei den meisten Patienten eine sofortige deutliche Verbesserung des Wohlbefindens
und unterbrach den Prozess der Verschlechterung, der schließlich zur Herztransplantation
führen würde. Viele Patienten, die eine kardiale Resynchronisation
erhielten, können sogar ihre normalen täglichen Aktivitäten wieder
aufnehmen," kommentierte Dr. Serge Cazeau vom Pariser Institut für
Rhythmologie und kardiale Stimulation die Ergebnisse der Studie.
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