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|  | MIRACLE-Studie
Was ist die MIRACLE-Studie
und welche Ergebnisse wurden erzielt?
Studienzweck
Bei der MIRACLE-Studie, ( Multicenter InSync Randomized
Clinical Evaluation ), wurden Sicherheit und Wirksamkeit des biventrikulären
Schrittmachersystems Medtronic InSync® Modell 8040 und der linksventrikulären
Elektrodensysteme Attain®® LV und Attain® CS für die kardiale
Resynchronisationstherapie (CRT) bei Patienten mit Herzinsuffizienz untersucht.
Die Studie hat alle primären Endpunkte erfüllt. Dabei haben die Daten
ergeben, dass die Therapie mit dem InSync-System sicher ist, und dass bei einer
statistisch signifikanten Anzahl von Patienten die Lebensqualität verbessert,
die körperliche Belastungsfähigkeit erhöht und der funktionelle
Status nach Einschätzung der Ärzte verbessert werden konnte.
Die MIRACLE-Studie wurde an 45 Zentren durchgeführt, 40 in den Vereinigten
Staaten und fünf in Kanada. Die randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudie
mit parallelen Gruppen wertete die Daten von 453 Herzinsuffizienzpatienten aus.
Die Anforderungen an diese Patienten waren, dass die Krankheit mindestens einen
Monat zuvor diagnostiziert worden sein musste, ein New York Heart Association
(NYHA)- Stadium III oder IV und einer Verbreiterung des EKG-Signales (QRS-Dauer)
von mindestens 130 Millisekunden vorlag, die Auswurfleistung der linken Herzkammer
(Ejektionsfraktion bzw. abgekürzt EF) höchstens 35 % betrug und keine
Indikation für einen Schrittmacher oder eine ICD-Therapie bestand. Das
InSync-System wurde innerhalb von sieben Tagen nach der Basis-Untersuchung implantiert.
Innerhalb von drei Tagen nach der Implantation wurden die Patienten für
einen Zeitraum von sechs Monaten randomisiert entweder der Kontrollgruppe (kardiale
Resynchronisation AUS) oder der Untersuchungsgruppe (kardiale Resynchronization
EIN) zugeordnet. Insgesamt wurden 225 Patienten randomisiert der Kontrollgruppe
und 228 der Untersuchungsgruppe zugeordnet.
Primäre Endpunkte der Studie war die Bestimmung des therapeutischen Nutzens
der kardialen Resynchronisationstherapie (CRT). Dieser wurde bestimmt durch
die Kontrolle der Veränderungen des funktionellen NYHA-Stadiums , eine
Überprüfung der 6-Minuten-Gehstrecke und eine Dokumentation der vom
Patienten empfundenen Verbesserung der Lebensqualität. Alle Patienten wurden
im Anschluss an die Nachuntersuchung nach sechs Monaten auf kardiale Resynchronisation
EIN programmiert.
MIRACLE-Ergebnisse
Die Studie hat zu folgenden Ergebnissen hinsichtlich der Wirkung des InSync-Systems
geführt:
- Verbesserte Belastungsfähigkeit, nachgewiesen
durch das Zurücklegen einer 6-minütigen Gehstrecke mit einer Länge
von mindestens 50 Metern: Die 6-Minuten-Gehstrecke ist ein standardisiertes
und gültiges Mittel zur Bestimmung der Belastungsfähigkeit von Patienten
mit Herzinsuffizienz.
- Verbessertes funktionelles NYHA-Stadium:
Bei 68 % der Patienten in der Behandlungsgruppe hat sich nach sechs Monaten
das NYHA-Stadium um ein oder mehrere Stadien verbessert; in der Kontrollgruppe
waren es nur 38 Prozent. Die Belastungsfähigkeit von Herzinsuffizienzpatienten
mit dem NYHA-Stadium III gilt als eingeschränkt, Herzinsuffizienzpatienten
im Stadium IV haben bereits im Ruhezustand Symptome. Die Verbesserung um ein
oder mehrere Stadien bewirkt eine gesteigerte Fähigkeit, Aktivitäten
des täglichen Lebens zu bewältigen.
- Verbesserung der Lebensqualität, ermittelt
durch den Minnesota Living With Heart Failure Questionnaire (Minnesota-Fragebogen
"Leben mit Herzinsuffizienz"): Patienten, die eine kardiale
Resynchronisationstherapie erhielten, haben eine deutlichere Verbesserung
ihrer Lebensqualität berichtet. Die Verbesserungen übertrafen ähnliche
Messungen bei Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz, die eine übliche
medikamentöse Therapie mit Betablockern und ACE-Hemmern erhielten. Das
bedeutet, dass Patienten in der MIRACLE-Studie, die bereits eine medikamentöse
Standardtherapie erhalten hatten, sich auf Grund der kardialen Resynchronisationstherapie
besser fühlten.
Darüber hinaus wurden in mehreren elektrokardiographischen Messungen
des Herzinsuffizienz-Status und der Herzleistung Verbesserungen festgestellt,
was auf eine Verbesserung bestimmter Herzfunktionen wie Abnahme der systolischen
und diastolischen Volumina, Steigerung der linksventrikulären Ejektionsfraktion
sowie eine Verringerung der Mitralklappeninsuffizienz schließen lässt.
Die MIRACLE-Studie hat außerdem Veränderungen bei folgenden Faktoren
untersucht: Überlebenszeit des Patienten, Krankenhausaufenthalte wegen
Herzinsuffizienz, die eigene Einschätzung des Patienten über den
Status seiner Herzinsuffizienz, Änderungen des NYHA-Stadiums und andere
Charakteristika. Die Messung dieser klinischen Faktoren hat bei 67 Prozent
der Patienten, die eine kardiale Resynchronisationstherapie erhielten, gegenüber
39 Prozent in der Kontrollgruppe Verbesserungen gezeigt.
Herzinsuffizienz: Ein immer häufiger auftretende
Erkrankung
Bei gesunden Menschen kontrahieren die vier Kammern des Herzens synchron, um
Blut durch den Körper zu pumpen. Bei Menschen mit Herzinsuffizienz kann
es jedoch zu einer Störung der elektrischen Impulse kommen, die die Kontraktionen
der Herzkammern (Ventrikel) koordinieren. Die Folge ist, dass bei bis zu 50
Prozent der Menschen mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz die Ventrikel nicht
mehr gleichzeitig kontrahieren, wodurch die Krankheitssymptome noch verstärkt
werden.
Mit fast 3 Millionen Patienten in den fünf größten europäischen
Ländern (Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien)
und jährlich etwa 330.000 neu diagnostizierten Fällen wird Herzinsuffizienz
zu einem immer größer werdenden Gesundheitsproblem.
Das InSync® System
Das InSync® -Gerät mit einer Größe von etwas mehr als drei
aufeinander liegenden Silberdollars wird von einem speziell ausgebildeten Kardiologen
oder Herzchirurgen im Brustbereich unter der Haut implantiert. Zur Überwachung
des Herzens und zur Übertragung der notwendigen elektrischen Impulse für
eine Resynchronisation des Herzens werden drei dünne isolierte Drähte,
die so genannten Elektroden, vom InSync-Gerät zum Herzen geführt.
Eine Elektrode wird so platziert, dass sie die Innenwand des rechten Vorhofs
berührt, eine andere berührt die Innenwand des rechten Ventrikels,
und die dritte Elektrode wird durch den Koronarsinus geschoben und so platziert,
dass sie die Außenwand des linken Ventrikels berührt.
Die Implantation wird üblicherweise in Lokalanästhesie vorgenommen,
so dass der Patient bei Bewusstsein bleibt. Das Verfahren dauert allerdings
länger als die Implantation eines normalen Herzschrittmachers, da hier
die dritte Elektrode zur Stimulation des linken Ventrikels implantiert werden
muss.
Kontakt:
Sabine Meyer
Communication Manager Germany & Austria
Medtronic GmbH
Am Seestern 3
40547 Düsseldorf
Tel: 0211/5293-277
Fax: 0211/52703-277
eMail: sabine.meyer@medtronic.com
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