Der klassische essentielle Tremor gehört zu einer Gruppe von neurologischen Bewegungsstörungen mit noch nicht genau geklärter Ursache. Mit knapp 200 000 Erkrankten allein in Deutschland gehört der essentielle Tremor zu einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Das einzige Symptom dieser Erkrankung ist der Tremor, der in den Händen, dem Kopf, den Beinen, dem Rumpf oder der Stimme auftreten kann. Fast 60% der Betroffenen haben einen oder mehrere Verwandte ersten oder zweiten Grades, die auch eine Vorgeschichte mit Tremor aufweisen.
Der essentielle Tremor bringt oft psychosoziale Effekte mit sich, da der Tremor den Betroffenen peinlich oder unangenehm ist. Oft wird der Tremor auch von Anderen falsch eingeordnet und kann so ein nicht hinnehmbares soziales Stigma der Betroffenen schaffen (beispielsweise bei schwerem Kopf- oder Stimmtremor). Das starke Zittern kann zu deutlichen Behinderungen bei täglichen Verrichtungen wie Essen, Trinken und Schreiben führen und oder zur Zurücknahme von sozialen Aktivitäten und Kontakten.
Ein wichtiges Merkmal des essentiellen Tremors ist seine Abnahme durch Alkoholeinnahme. Rund zwei drittel der Patienten sprechen positiv auf Alkohol an.
Trotz optimaler medikamentöser Therapie kann ein behinderndes Zittern bei essentiellem Tremor fortbestehen. Für diese Patienten könnte ein chirurgischer Eingriff eine Lösung darstellen.